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Das Zonensystem

Wünsche

Kurzfassung:

Der Film sollte in der Lage sein, die Kontrastebereiche, auf die wir häufig stoßen, zu bewältigen.
Diese Bereiche sind abhängig von den Situationen, in denen wir fotografieren und unseren Ansprüchen an das Bild.

Ausführlich:

Was wünsche ich mir vom Film?


Das ist die entscheidende Frage bei der Kalibrierung des Negativmaterials.
Es ist wichtig, sich vor dem Testen des Films darüber klar zu werden. Ich kann hier nicht sagen, was Sie wollen könnten, aber vielleicht ist es hilfreich, wenn ich meine Ziele bei der Kalibrierung des Negativ-/ Positivprozesses erkläre.
Das Vergrößern sollte so schnell und einfach wie möglich zu einem guten Ergebnis führen. Mit wenig Aufwand kontrolliert zur guten Vergrößerung war also mein Ziel. Gute Vergrößerung heißt dabei nicht, dass es die beste aller Möglichkeiten ist, aber es sollte nah dran sein. Die wirklich exzellente Vergrößerung kostet (fast) immer überproportional viel Arbeit, Material und Zeit, vor allem, wenn man nicht auch alle Prozesse bei der Belichtung (vor allem das Licht) selbst steuern kann. Aber man kann den Weg abkürzen.
Das Einfachste wäre also, wenn meine Negative in etwa so wären, dass ich mit annähernd derselben Grundeinstellung vergrößern kann, ohne dass Nachbelichten oder Abhalten oder andere Dukatechniken (z.B. Gradationswechsel) nötig waren. Das Ziel ist also, Negative zu produzieren, die sich leicht in einem mehr oder weniger standardisierten Vergrößerungsprozess ausarbeiten lassen..

Was soll der Film können?


Wie sollen nun solche Negative beschaffen sein? Diese Negative sollten bei meinem (bzw. Ihrem) Positivprozess zu Bildern führen, die ausreichende Zeichnung in den Schatten und Lichtern sowie eine stimmige Wiedergabe der mittleren Grautöne aufweisen.

Auf den Kontrast der Positive haben, neben dem Kontrast der Negative, unterschiedliche Faktoren in der Dunkelkammer starken Einfluß.
Eine Duka mit Kondensorvergrößerer arbeitet kontrastreicher als eine mit Diffusorvergrößerer. Und wenn der Streulichtanteil des Vergrößerers durch eine daneben befindliche weiße Wand auf das Fotopapier kommt, werden die Positive ebenso flauer wie bei falscher Dukabeleuchtung oder -abdichtung.
Die unterschiedlichen Materialien (Papier und Chemie) beeinflussen den Kontrast ebenso.
Nicht vergessen darf man auch überalterte und ausgelaugte Entwickler sowie zu lange Verweildauer des Papiers im Fixierer.
Der wichtigste Faktor sind allerdings die unterschiedlichen Vergrößerertypen, da diese sich auch bei identischen Negativen und ansonsten gleichem Positivprozeß bemerkbar machen:

Kondensorvergrößerer arbeiten hart,

Diffusorvergrößerer arbeiten weich.

Je nach Aufnahmesituation (der Aufnahmekontrast als Summe von Licht- und Objektkontrast ist hier der wichtige Faktor) sehen die Anforderungen unterschiedlich aus.
Um nun bei möglichst vielen Negativen leichtes Spiel beim Vergrößern zu haben, ist es wichtig, einen annähernden Durchschnittswert für die Mehrzahl der bevorzugten Aufnahmesituationen zu haben. Ich bin dabei für (Schönwetter-) Außen- und (gut gemachte) Blitzaufnahmen mit einem Film, der einen Kontrast von 9 bis 10 Blendenschritten auf das Papier bringen konnte, immer ganz gut zurecht gekommen.
Wenn ich allerdings im Nebel hätte fotografieren wollen, wäre diese Art Negative zu weich gewesen, und in südlicher Mittagssonne wäre der Film evtl. zu hart gewesen. Da muss man dann eben auf ein anderes Ergebnis hin kalibrieren.

Für besondere Aufnahmesituationen kann man das Filmmaterial und dessen Weiterverarbeitung anpassen.
Für Aufnahmen im Nebel kann der Kontrast der Negative ruhig verstärkt werden, indem der Film unterbelichtet und überentwickelt wird.
Dadurch bleiben die mittleren Grautöne in Ihrer Helligkeit erhalten, aber Schatten und Lichter rutschen in Richtung Schwarz bzw. Weiß.
Für Aufnahmen bei denen, unter südlicher Mittagssonne, weiße, sonnenbeschienene Wände und dunkle Hauseinblicke auf einem Bild vorkommen, empfiehlt sich hingegen ein durch Überbelichtung und Unterentwicklung im Kontrast abgeschwächter Film

Diese 10 Blendenschritte sollten auf dem Positiv das ganze Spektrum von schwarz bis Weiß abdecken. Das heißt, in Zonen eingeteilt:

Zone bei der Aufnahme Blendendifferenz zu Neutralgrau bei der Aufnahme

Wiedergabe
auf dem Papier

dot_tran.gif (43 Byte)
0 -5 oder mehr tiefstes Schwarz, das das Papier produzieren kann
dot_tran.gif (43 Byte)
I -4 etwas heller als dieses Schwarz, aber noch ohne Zeichnung
dot_tran.gif (43 Byte)
II -3 erste leichte Zeichnung in den tiefen Schatten
dot_tran.gif (43 Byte)
III-IV -1  / -2 dunklere Bildbereiche mit guter Zeichnung
dot_tran.gif (43 Byte)
V 0 Neutralgrau
dot_tran.gif (43 Byte)
VI - VIII +1  /  +3 helle Bildbereiche mit (guter) Zeichnung
dot_tran.gif (43 Byte)
IX +4 helles, srukturloses Grau, fast Weiß
dot_tran.gif (43 Byte)
X +5 oder mehr Papierweiß
(Auf diese Definition der Zonen gehe ich weiter hinten noch etwas ausführlicher ein.)

Was bedeutet das bei der Aufnahme?

Wenn der Film in der Lage ist, die oben angegebenen Zonen so auf das Papier zu bringen, können wir schon bei der Aufnahme sagen, in welchem Grauton ein Motivdetail wiedergegeben werden kann.

Wichtige Bereiche sind dabei vor allem die Zonen, die die erste Zeichnung liefern, da alles außerhalb dieses Bereiches in der Vergrößerung nicht mehr als Detail auftaucht.

Auch die Zonen IV und VI sind sehr wichtig. Gras und Blattgrün liegt häufig im Bereich der Zone IV, und wir Mitteleuropäer haben einen Hautton, der in seiner Helligkeit etwa der Zone VI entspricht.
Eine Wiedergabe dieses Hauttones in Zone VII wäre also zu hell (für besondere Bildideen kann das natürlich völlig trotzdem richtig sein), und Gras, welches so dunkel wie Zone III wiedergeben würde, erscheint oft zu dunkel.
Haut in Zone VII und Blattgrün in Zone III wären also ein Zeichen für einen zu kontrastreichen Negativ-/Positivprozess.

Wenn der Film hingegen noch mehr Schatten- und Lichterzeichnung lieferte, wäre er zu matschig in seiner Wiedergabe auf dem Film, da die Helligkeitsunterschiede in der Wiedergabe zwischen den einzelnen Zonen zu gering wären. (Es kann allerdings durchaus Aufnahmesituationen geben, in denen diese Art Film richtig wäre.)
Natürlich sollte eine Wiedergabe der Zone V möglichst genau das "Original", nämlich die Graukarte, treffen.

Um nun diese Anforderungen zu erfüllen, müssen wir erstmal feststellen, was unser Film mit dem bisherigen Negativprozess leistet. Darum geht es auf den nächsten Seiten.

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