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Tipps und Tricks zur Fotografie?

Rote Augen

(Dieser Tipp hier ist quasi der Urvater des Fotolehrgang "im Internet", damit begann 1995 die Reihe meiner Veröffentlichungen im Internet. Mittlerweile wurde er natürlich an die digitale Welt der Fotografie angepasst)

Auf geblitzten Aufnahmen haben die abgebildeten Personen häufig "rote Augen"". Oder besser gesagt: rote Pupillen. Dieses Phänomen tritt bei analogen Kameras genauso auf wie bei digitalen und hat mehrere Ursachen!

Abstand

Der Hauptgrund liegt wohl meistens darin, dass der Abstand zwischen Blitz und Objektiv zu gering war für die jeweilige Situation, in der die Aufnahme gemacht wurde!

Der Blitz beleuchtet durch die Pupille einen Bereich der rot wirkenden (gut durchbluteten) Netzhaut im Auge. Wenn der Blitz nah am Objektiv ist, beleuchtet er einen Bereich der auch von der Kamera gesehen wird.
Die Achse des Blitzlichts und die Aufnahmeachse des Objektivs zeigen dann auf den selben Bereich. Wenn der Blitz von der Aufnahmeachse entfernt wird und z.B. am ausgestreckten Arm nach oben wandert, beleuchtet er einen weiter unten liegenden Bereich der Netzhaut. Diesen Teil des Augeninnern kann das Objektiv wohlmöglich gar nicht mehr sehen.

Licht

Verschärft wird die Problematik dadurch, dass sich bei Dunkelheit die Pupillen weiten und deshalb die rote Netzhaut stärker beleuchtet und aus einem größeren Winkel heraus gesehen werden!
(Alkohol und andere Drogen haben einen ähnlichen Einfluß).

Als erste Maßnahme sollten Sie also den Abstand zwischen Blitz und Objektiv vergrößern und ein Blitzkabel oder einen Funkauslöser verwenden.
Falls das nicht möglich ist, können Sie nur noch die Allgemeinbeleuchtung erhöhen!

Der Vorblitz gegen rote Augen ist normalerweise nicht ausreichend, da die Pupillen sehr träge reagieren.
Es ist meiner Meinung nach auch weder freundlich, sein Motiv zu blenden, noch ist es sinnvoll, nach dem Drücken des Auslösers mehrere Blitze abwarten zu müssen, bevor das Bild gemacht wird.
Um einem insgesamt freundlichen Gesichtsausdruck beim geblendeten Opfer zu bewirken, wird das Vorgehen auch nicht dienlich sein.

Kleine Pupillen sehen meist auch nicht sonderlich attraktiv aus. Ich würde deshalb in erster Linie zu einem größeren Abstand zwischen Blitzachse und Aufnahmeachse raten.
Als letzte Maßnahme könnten Sie dafür sorgen, dass die zu fotografierende Person nicht direkt in die Kamera blickt!

Nachträglich

Wenn Sie die Bilder digital bearbeiten können, gibt es einige sehr gute Möglichkeiten der nachträglichen Korrektur der roten Augen.
So bieten manche Programme zum Beispiel diverse automatische Filter. Diese haben gelegentlich aber auch recht überraschende Ergebnisse, in dem Fall empfehle ich Handarbeit.
Auch dazu gibt es viele verschiedene Wege, hier zwei zur Auswahl!

Nur einseitig korrigiert sieht das schon komisch aus.

Mit dem Auswahlwerkzeug für runde Auswahlen können Sie zuerst die eine und dann, mit gedrückter UMSCH- (oder auch SHIFT)-Taste, die andere Pupille auswählen.
Mit dem Punkt Farbton/Sättigung unter Einstellungen im Menü "Bild" (zu erreichen auch über STRG + U) können Sie dem ausgewählten Bereich die Sättigung (und damit die Farbe) entziehen und dann noch per LAB-Helligkeit die Helligkeit anpassen!
Vorsicht
Sie sollten die Pupillen auf keinen Fall einfach mit Schwarz füllen, den dann geht der kleine Lichtreflex verloren. Dieser gibt den Augen aber das Leben, ohne sieht das eher nach Zombie aus.

Mit Auswahl und Sättigungsdialog

Stattdessen können Sie auch das Schwammwerkzeug direkt ohne Auswahl auf dem Bild anwenden. Wählen Sie die Werkzeugoption Sättigung verringern und tupfen Sie mit passender Schwammgröße die rote Färbung aus dem Auge. Helligkeit und Struktur bleibt auf diese Art erhalten, die rote Farbe aber verschwindet!

Mit dem Programm "Lightroom"(*), das ich selber für einen großen Teil der nötigen Bildinterpretation der RAW-Daten (und JPEGs) einsetze, wird auch ein spezielles Reparaturwerkzeug geliefert. Mit ihm lassen sich "rote Augen" recht gut retuschieren. Und auch angeblitzte Tieraugen lassen sich so beheben. (Aber besser: "Rote Augen" bereits bei der Aufnahme vermeiden.)
Das Tool von LR war das erste (halb-)automatische Werkzeug, dass mich überzeugte.


Zum Schluß sei mir noch etwas Eigenwerbung erlaubt:
Da das Thema Blitzen gerade zu Anfang der persönlichen Lernphase viel mit (überlegtem und kontrolliertem) Ausprobieren zu tun hat, habe ich genau dazu einen Praxis-Kurs für Einsteiger entwickelt. Da spielen neben den roten Augen auch viele andere Fragestellungen rund ums Blitzen eine Rolle.
Sie finden Informationen zu diesem Blitzkurs für Einsteiger, der an einem Abend stattfindet unter http://www.fotoschule-ruhr.de/kompaktblitz.php