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Das Fotolabor

Der Vergrößerer

Kurzfassung

Wenn Sie Ihre Negative selber vergrößern wollen, müssen Sie mit einigen Kosten rechnen. Diese hängen aber ähnlich stark von Ihren Ansprüchen ab wie beim Kauf einer Kameraausrüstung. Wenn Sie gebraucht einkaufen, können Sie mit 100 Euro oder gar deutlich weniger auskommen; es kann aber auch, je nach Ausstattungswunsch und zu vergrößerndem Negativformat, in die Tausende gehen.

Ausführlich:

Was sie brauchen:

• Dunkelkammer
• Dunkelkammerbeleuchtung
• Vergrößerer
• Schaltuhr
• Chemikalien-Schalen
• Papierzangen
• Stoppuhr
• Thermometer
• Messbecher
• Flaschen
• Chemikalien
• Schutzgas

Die Dunkelkammer

Sie brauchen auch für das Vergrößern keine feste Dunkelkammer. Es gilt hier im Prinzip das Gleiche wie bei der Filmentwicklung.
Da normales Fotopapier aber nicht so lichtempfindlich ist wie das übliche Negativmaterial, sind die Anforderungen an die Dunkelheit nicht ganz so hoch.
Doch ganz klar: je lichtdichter Ihre Duka ist, desto besser.

Allgemein teilt man eine Dunkelkammer am besten in einen Trocken- und einen Nassbereich.

Im Trockenbereich steht der Vergrößerer mit seinen Zusatzgeräten, im Nassbereich finden die Schalen und Lösungen ihren Platz.
Diese Trennung ist wichtig, da der Vergrößerer mit Strom arbeitet und deshalb kein Wasser mag. Außerdem haben Spritzer von Entwickler oder Fixierer/Stoppbad die unangenehme Eigenschaft, dass diese sich nach dem Trocknen als Staub verteilen. Dieser Staub kann sich nicht nur auf den Vergrößerungen in Form dunkler Punkte bemerkbar machen, sondern auch die Negative auf Dauer zerstören.

Deshalb sollten Sie größten Wert auf Sauberkeit legen. Das ist natürlich einfacher, wenn unter den Schalen eine Oberfläche ist, die einfach feucht abgewischt werden kann.

Am einfachsten und saubersten arbeiten Sie, wenn die Negative ganz links liegen, dann der Vergrößerer und dann die Schalen in der richtigen Reihenfolge kommen.
Also rechts neben dem Vergrößerer, die Entwicklerschale, dann das Stoppbad und dann der Fixierer. Ganz rechts schließlich sollte die Wässerung erfolgen.
Das Ganze kann man natürlich auch von rechts nach links aufbauen.

Es werde Licht...

Dass Sie überhaupt mit Licht in der Dunkelkammer arbeiten können, liegt daran, dass das Fotopapier für bestimmte Wellenlängen des Lichts (also Lichtfarben nicht empfindlich ist.
Die Lampe hat also keinen Einfluss auf das Papier, soweit ihr Licht nur in dieser Wellenlänge abgegeben wird. Leider haben unterschiedliche Papiere unterschiedliche Empfindlichkeiten für unterschiedliche Lichtfarben.
So wird heute das klassische rote Dukalicht nicht mehr häufig eingesetzt, weil die Gradationswandelpapiere auch auf rotes Licht reagieren.
Für diese Papiere wird meist ein "dunkelbernsteinfarbenes" Licht benötigt.

Was Sie genau benötigen, ist vom Typ des von ihnen verwendeten Papiers abhängig. Zu Anfang werden Sie sich da vom Fachhandel beraten lassen müssen. Aber Vorsicht, geben Sie nicht zu viel Geld aus. Fragen sie in jedem Fall auch nach einer "Glühbirne", die sie in einer vorhanden Fassung verwenden können.


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Der Vergrößerer

Vergrößerer kann man je nach Anforderung in verschiedene Kategorien einteilen.
Es gibt Vergrößerer für Schwarzweiß oder Farbe und für die unterschiedlichen Negativformate gibt es ebenso unterschiedliche Vergrößerer. Je nach Typ können aber auch viele Vergrößerer für unterschiedliche Aufgaben (bis hin zur Reprokamera)um- oder aufgerüstet werden.

Aufbau eines typischen Kondensor-Vergrößerers (für die Schwarzweiß-Duka)

Auf dem Grundbrett (9) ist eine Säule befestigt, an der eine Vorrichtung (1) ist, mit der Sie die Höhe des Lampenkopfes, und damit den Grad der Vergrößerung beeinflussen können.

Der Lampenkopf besteht aus dem eigentlichen Lampengehäuse (4), in dem die "Glühbirne" und der Kondensor sind. Unter dem Lampengehäuse ist evtl. eine Filterschublade (5), in die z.B.: Filter für Multigradepapiere eingelegt werden können.
Die Negativbühne (6) sollte mit verschiebbaren Maskenbändern ausgestattet sein.
Das Objektiv (8) läßt sich in seinem Abstand zum Negativ verändern durch den Scharfeinstellmechanismus (7). Dadurch kann auch bei unterschiedlichen Vergrößerungsmaßstäben exakt auf das Negativ fokussiert werden.

Durch Lösen der Fixierung (3) können Sie den Stab (2), an dem die Lampe befestigt ist, in seiner Position zum Kondensor verändern. Dadurch lassen sich Ungleichmäßigkeiten in der Ausleuchtung reduzieren oder ganz beseitigen.

Kaufen?

Fall Sie vorhaben, sich einen Vergrößerer zu kaufen, sollten sie besser ein Modell kaufen, das auch für das nächstgrößere Negativformat noch geeignet ist. Dann haben Sie noch etwas Reserven, und die Ausleuchtung des kleineren Negatives ist dadurch gleichmäßiger.

Achten Sie in diesem Fall aber darauf, dass der Vergrößerer über Maskenbänder oder ähnliches eine Abdeckung der überflüssigen "Leuchtfläche" zulässt. Vergrößerer haben normalerweise ein Grundbrett, eine Säule und einen daran befestigten Kopf, der sich in der Höhe verstellen lässt.
Im Kopf des Vergrößerers sind die Lichtquelle, die Lichtmischbox oder der Kondensor, die Negativbühne und das Objektiv untergebracht. Der Kopf ähnelt von seiner Funktion her einem Diaprojektor, mit dem das Negativ auf das Grundbrett projiziert wird.

Farbvergrößerer werden mit einer "Lichtmischbox" ausgerüstet, Schwarzweißvergrößerer haben einen Kondensor. Der Kondensor (gelegentlich unterstützt von einer Mattglasscheibe) sorgt für eine gleichmäßige aber gerichtete Ausleuchtung des Negativs.
Er erzeugt ein sehr gerichtetes und hartes Licht. Dadurch werden die Vergrößerungen zwar schärfer (deshalb wird dieser Vergrößerertyp für Kleinbild auch bevorzugt), aber leider werden so auch kleinste Staubpartikel und Kratzer in der Vergrößerung sichtbar.

Das harte Licht verlangt darüber hinaus nach weicheren Negativen, die oft nur unter Empfindlichkeits- "Verlust" erzielt werden können. Die Lichtmischbox der Farbvergrößerer erzeugt dagegen ein viel weicheres, gestreutes Licht. Die Bilder wirken zwar nicht ganz so scharf, die Verarbeitung ist aber leichter.

Wenn Sie Wert auf maximale Schärfe legen und die Zeit und Ruhe haben, sauber und präzise zu arbeiten, sollten Sie für Schwarzweiß einen Vergrößerer mit Kondensor bevorzugen.

Die Qualität der Vergrößerungen hängt von dem Zusammenspiel vieler Faktoren ab.
Beim Vergrößerer sind diese Faktoren Standfestigkeit, die Parallelität der drei Ebenen (also von Negativ-, Objektiv- und Vergrößerungsebene), die Gleichmäßigkeit der Ausleuchtung und die Qualität des Objektivs.

Das Vergrößerungsobjektiv

Zum Vergrößern benötigen sie auch noch ein Objektiv. Es sollte unter normalen Umständen die gleiche Brennweite haben wie ein Normalobjektiv für das zu vergrößernde Negativformat, bei Kleinbildnegativen also 50 mm.
Längere (oder kürzere) Brennweiten können Sie zwar auch benutzen, aber dadurch verringert sich der durch die maximale Höhe des Vergrößerungskopfes begrenzte Vergrößerungsmaßstab.

Schalten und Walten

Eine Schaltuhr für die Belichtungszeit ist zwar nicht unbedingt nötig, aber sie erleichtert die Arbeit und sorgt für präzise wiederholbare Ergebnisse.

Es gibt auch hier viele verschiedene Typen. Normalerweise werden diese Schaltuhren mit einem Kabel ans Stromnetz angeschlossen und haben eine Steckdose, über die der Vergrößerer seine Spannung von der Uhr erhält.

Sie sollten bei einer solchen Uhr darauf achten, dass sie einen einfach und (auch im Dunkeln) verwechslungsfrei zu bedienenden Schalter für Dauerlicht und einen großen Bereich einstellbarer Zeiten hat. Der Zeitenbereich sollte sich von einer bis sechzig Sekunden erstrecken.

Eine vorgewählte Zeit muss für mehrere Belichtungen "gespeichert" bleiben, die Uhr sollte also nicht automatisch auf null zurücklaufen und die vorher gewählte Zeit vergessen.

Ich habe sowohl analoge als auch digitale Uhren benutzt, und meiner Meinung nach bieten beide Typen (halt unterschiedliche) Vorteile. Es liegt also an Ihnen und Ihren Vorlieben, was Sie vorziehen.

Schwimmen und Halten

Im Fachhandel werden gelegentlich Sets mit Entwicklungsschalen und den Chemikalien angeboten. Achten Sie bitte auf eine ausreichende Größe der Schalen.

Für große Vergrößerungen brauchen Sie auch große Schalen, aber für große Schalen müssen Sie auch mehr Entwickler ansetzen, der dann durch die größere Oberfläche mehr Kontakt zur Luft bekommt und schneller "schlecht" wird (oxidiert).

Ein guter Kompromiss sind zu Anfang Schalen von 24 x 30 cm. Kleinere Schalen haben nur dann Sinn, wenn Sie ganz sicher sind, auch in Zukunft keine größeren Papiere verarbeiten zu wollen.
Sie brauchen mindestens 2 Schalen, je eine für Entwickler und Fixierer. Besser ist es allerdings, wenn sie noch eine dritte Schale mit Stoppbad (Unterbrecherbad) verwenden, dadurch schonen Sie den Fixierer.

Zum Wässern können Sie ebenfalls eine Schale verwenden, es geht aber auch ein Eimer oder Ähnliches.
Papierzangen brauchen Sie zwar zu Anfang nicht unbedingt, aber ich kann nur dazu raten, diese zu verwenden.
Sie schützen nicht nur sich selbst vor Kontakt mit der verwendeten Chemie (diese kann, nicht nur bei Allergikern, zu Problemen führen), sondern Sie vermeiden auch Fingerabdrücke auf den Vergrößerungen und ein "Umkippen" des Entwicklers dadurch, dass Fixierer/Stoppbad eingeschleppt wird.

Es gibt unterschiedliche Typen von Zangen. Ich nehme am liebsten die aus Metall, die durch einen Federmechanismus von selber "zupacken".
Andere Zangentypen sind aus Kunststoff. Diese sind im Ruhezustand geöffnet.
Meine Vorliebe ist aber rein subjektiv. Metallzangen liegen mir besser in der Hand, und ich habe das Gefühl, dass sie sich nach längerem Gebrauch besser reinigen lassen.

Die Stoppuhr

Sie brauchen eine Stoppuhr, um die Verarbeitung des Fotopapiers in den Chemikalien zu steuern. Natürlich geht das auch mit einer normalen Uhr mit Sekundenanzeige.

Im Prinzip können sie auch die gleiche Stoppuhr nehmen wie zur Negativentwicklung, aber es ist komfortabler, wenn sie eine beleuchtete (oder selbstleuchtende) Anzeige hat.

Das Thermometer

Auch das Thermometer können Sie aus der Negativentwicklung übernehmen.
Allerdings ist für eine ständige Temperaturkontrolle (wenn Sie eine ungeheizte Duka haben) ein spezielles Schalenthermometer besser geeignet, da es sich aufgrund seiner gewinkelten Form und des Halters besser befestigen lässt.

Flaschen und Messbecher

Hier gilt im Prinzip das Gleiche wie für die Negativentwicklung.

Die Chemikalien

Zum Entwickeln von Fotopapier brauchen Sie, genauso wie zur Filmentwicklung, Entwickler, evtl. Stoppbad, und Fixierer.
Der Entwickler arbeitet zwar ähnlich wie bei der Negativentwicklung, aber er ist auf die besonderen Ansprüche der Papierentwicklung angepasst.

Es gibt verschiedene Typen, die unterschiedliche Ergebnisse bewirken.
So arbeiten einige Entwickler weicher, also mit mehr Grautönen und dafür schlechterer Wiedergabe von Schwarz und Weiß. Andere sind "härter", sie rufen tiefes Schwarz und leuchtendes Weiß hervor, aber "verlieren" dafür die Mitteltöne. Normal arbeitende Entwickler sollten, wenn man sie mit einer normalen Papiergradation verwendet, alle Töne gleichmäßig abgestuft wiedergeben.
Für den Anfang sollten Sie deshalb mit einem normal arbeitenden Entwickler beginnen.

Das Stoppbad ist zwar das gleiche wie für die Filmentwicklung, Sie sollten jedoch eine separate Flasche für die Papierentwicklung nutzen. Es könnten sich sonst kleine Papierfasern lösen. Beim nächsten Film, den Sie stoppen, gelangen diese evtl. auf den Film, wo sie eintrocknen und Schäden hervorrufen können. Der Fixierer ist der gleiche wie für Filmmaterial, muss aber meist in einer unterschiedlichen Verdünnung angewandt werden.

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