Vorteile:
Der Blitz und seine Anwendung, das ist ein sehr umfassendes Thema. Um es zumindest etwas einzugrenzen, werde ich auf (professionelle) Blitzanlagen für den Studiobereich in diesem Rahmen nicht eingehen.
Wenn Sie fotografieren möchten und das Licht nicht ausreicht, können Sie einen Blitz nehmen. Diese Funktion als Ersatzlicht ist es, was die meisten Leute bezwecken, wenn sie einen Blitz einsetzen. Gerade dadurch, dass der Blitz so eingesetzt wird, entstehen allerdings auch die meisten Probleme. Diese führen dazu, dass der Blitz ein Mauerblümchen der (Amateur-)Fotografie ist.
Um nun den Blitz aus diesem Schattendasein (!) zu erlösen, mussen wir lernen, mit ihm umzugehen. Vor allen Dingen ist es wichtig zu lernen, was ein Blitz kann und was nicht. Sonst werden Sie mit Ihren geblitzten Fotos immer unzufrieden sein.
Da das Thema Blitzen gerade zu Anfang der persönlichen Lernphase viel mit (überlegtem und kontrolliertem) Ausprobieren zu tun hat, habe ich genau dazu einen Kurs für Einsteiger entwickelt. Sie finden Informationen zu diesem Blitzkurs für Einsteiger, der an einem Abend stattfindet unter http://www.fotoschule-ruhr.de/kompaktblitz.php
Erste Annaherung Wir sollten uns also den Blitz erst einmal genauer anschauen. Jedes Blitzgerät hat einen Reflektor, durch den das Licht austritt. Manche dieser Reflektoren lassen sich schwenken oder zoomen. Anmerkung
Bevor wir uns jetzt mit den Feinheiten des Blitzens befassen, müssen noch ein paar Begriffe geklärt werden: Die Synchronzeit Die Synchronzeit ist keine Eigenschaft des Blitzes, sondern der Kamera. Sie ist in erster Linie dann von Bedeutung, wenn Sie eine Kamera mit Schlitzverschluss benutzen. Darunter fallen die meisten Spiegelreflexkameras, aber so gut wie keine der Kompakt-, Bridge- oder Sucherkameras (diese benutzen in der Regel einen Zentralverschluss im Objektiv). Ein Schlitzverschluss arbeitet ähnlich wie ein Rollo oder ein Rollladen am Fenster. Es gibt allerdings zwei Rollos. Nachdem Sie den Verschluss gespannt haben, befindet sich der erste Verschlussvorhang vor dem Sensor oder Film. Wenn Sie auslösen, wandert dieser Vorhang zu einer Seite und gibt das Bildfenster frei. Nach Ablauf der Belichtungszeit verschließt der zweite Verschlussvorhang, der vorher aufgerollt war, das Fenster wieder, indem er dem ersten nacheilt. Beim Spannen des Verschlusses werden beide wieder in die Ausgangssituation zurückgebracht.
Bei langen Belichtungszeiten (je nach Kameramodell ist das unterschiedlich) gibt der Verschluss so einmal fur kürzere oder längere Zeit das ganze Bildfenster frei. Wenn die Zeiten aber kürzer werden, ist dieser Verschlusstyp zu langsam. Um trotzdem kurze Zeiten zu ermöglichen, wird der zweite Vorhang schon kurz nach dem Start des ersten diesem hinterhergeschickt, bevor der das Ende des Fensters erreicht hat. Es wandert also nur ein Schlitz über den Bildbereich. Je kürzer die Zeit, desto schmaler der Schlitz.
Auf diese Art erzeugte kurze Blichtungszeiten haben speziell beim Blitzen einige Nachteile. Der Blitz leuchtet extrem kurz (oft nur im Bereich von "zigtausendstel" Sekunden). Wenn er also bei einer solchen kurzen Belichtungszeit der Kamera benutzt würde, könnte er nicht lang genug leuchten, um so lange Licht abzugeben, bis der schmale Belichtungsschlitz vollständig über das ganze Bild gewandert ist. Er würde nur für einen kurzen Augenblick aufblitzen, so dass sich die Blitzbelichtung nur auf einen schmalen Streifen des Bildes auswirken könnte.
Es gibt seit einiger Zeit Kameras mit der Möglichkeit, bei sehr kurzen Zeiten zu blitzen. Dies ist dann allerdings das Ergebnis einer Funktion des Blitzes, die ihn (mit deutlich geringerer Leistung) stroboskopartig blitzen lässt, während der Schlitz über das Bild wandert.
Der Automatikblitz Während in den Anfangsjahren des Blitzens die Fotografen immer den Blitz und die Kamera mehr oder weniger umständlich anhand der Leitzahl (Erklärung siehe auch weiter unten) einstellen mussten, entwickelte man später verschiedene Automatiken für den Blitz. Ein automatischer Blitz verfügt über einen eingebauten Blitzbelichtungsmesser, der das reflektierte Blitzlicht mit einem Sensor misst und bei ausreichender Belichtung den Blitz abschaltet.
Die Belichtung wird beim Blitzen nicht über die Helligkeit des Blitzes (wie bei einem Dimmer) geregelt, sondern über die Leuchtdauer. Durch das Automatikblitzen ist es möglich, im Gegensatz zu einem nur manuellen Blitz, der über die Leitzahl gesteuert wird, mehr oder weniger unabhängig von der Blitzentfernung die Blende zu wählen. (Natürlich immer im Rahmen der Auswahlmöglichkeiten, die der Blitz bietet. Die meisten haben dafür mindestens drei Blenden zur Auswahl.) Mit einigen Tricks kann man diese Einstellungen noch variieren und fein einstellen, z. B. zum Aufhellblitzen . Ich werde später noch erklären, wie das geht.
TTL-Blitzen Im Gegensatz zum Automatikblitz wird beim TTL-Blitzen das Licht das Blitzes nicht mit einem externen Sensor, sondern in der Kamera (deshalb TTL: Through The Lens) gemessen. Dadurch wird zwar, was sehr praktisch ist, z. B. der Verlängerungsfaktor in der Makrofotografie direkt berücksichtigt, der Nachteil ist jedoch, dass eine Feineinstellung des Blitzes für das Aufhellblitzen (wird später noch erklärt) auf evtl. nötige Über- oder Unterbelichtungen unabhängig von der verwendeten Filmempfindlichkeit nicht immer möglich ist (kameraabhängig). Mittlerweile haben verschiedene Hersteller unterschiedliche TTL-Systeme (u. a. A-TTL oder E-TTL) entwickelt, mit denen sich gleich mehrere, auch von der Kamera entfernt aufgebaute Blitze drahtlos steuern lassen. Darauf im Einzelnen einzugehen würde den Rahmen dieses Fotolehrgangs sprengen.
Die Leitzahl Über die Kraft eines Blitzes, seine Leistung, gibt die Reflektorgröße nur sehr bedingt Auskunft. Es gibt verschiedene Verfahren, diese Leistung zu messen und anzugeben. Im Bereich der "kleinen" Blitze, die direkt an der Kamera verwendet werden können, benutzt man die Leitzahl, um die "Kraft" eines Blitzes anzugeben. Die Leitzahl ist das Produkt aus dem Abstand zwischen Blitz und Objekt und der erzielten Helligkeit. Die Helligkeit wird angegeben, indem man die Blende nennt, die zu einer richtig belichteten Aufnahme führt. Basis dieser Berechnung ist eine angenommene Filmempfindlichkeit von 100 ISO. Anmerkung
Wenn man sich diese Zusammenhänge einmal klar macht, stellt man fest, dass der Blitz das Motiv in der räumlichen Tiefe sehr ungleichmäßig ausleuchten wird. Objekte, die nah am Blitz sind, werden sehr hell, Objekte die in der Tiefe des Bildes liegen, erhalten evtl. zu wenig Licht, um ausreichend belichtet zu werden. Hieraus ergeben sich Probleme, die zusammen mit einigen Lösungsvorschlägen auf den nachfolgenden Seiten beschrieben werden. Doch bevor wir uns darum kümmern, hier noch eine Warnung. Viele moderne Kameras, insbesondere auch die digitalen Spiegelreflexkameras, vertragen sich nicht gut mit alten Blitzgeräten. Diese alten Blitzgeräte arbeiten nämlich mit recht hohen Spannungen, die den Kameras schaden können. Probleme müssen nicht sofort auftauchen, sondern können sich nach und nach z. B. durch eine schleichende Beschädigung des Verschlusses der Kamera äußern. Sie sollten also auf Nummer sicher gehen und den Hersteller des Blitzgeräts bzw. der Kamera fragen, ob die Geräte harmonieren.
Blitzkurs Da das Thema Blitzen gerade zu Anfang der persönlichen Lernphase viel mit (überlegtem und kontrolliertem) Ausprobieren zu tun hat, habe ich genau dazu einen Kurs für Einsteiger entwickelt. Sie finden Informationen zu diesem Blitzkurs für Einsteiger (der an einem Abend stattfindet) unter http://www.fotoschule-ruhr.de/kompaktblitz.php
Ideal zum verschenken, schenken lassen oder auch sich selber schenken.
Mehr Informationen und Anmeldung zu den Fotokursen mit Tom! Striewisch hinter diesem Link.
Ideal zum verschenken, sich selber schenken und natürlich sich schenken lassen: