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Fotografieren lernen: Wie belichtet man richtig?

Eine mögliche Reihenfolge bei der Einstellung der Belichtung

Eine der häufigsten Fragen in meinen Fotokursen lautet: "Was stelle ich zuerst ein?" Es scheint für viele Fotoeinsteiger tatsächlich ein großes Problem zu sein, da die Übersicht zu bekommen.

Deshalb möchte ich Ihnen hier (stark schematisiert) eine Vorgehensweise vorstellen, die dazu dient, mit dem immer gleichen Vorgehen die jeweils für eine Situation passenden Belichtungsparameter und Kameraeinstellungen zu finden.
Wie bei jedem Schema werden sich auch in diesem Fall viele Sonderfälle finden lassen, in denen man besser anders vorgeht, aber häufig wird es doch passen.

Schritt 1 – Grundeinstellungen
Überprüfen Sie die Empfindlichkeit und den Weißabgleich. Falls das Foto nicht als RAW gespeichert wird, sollten Sie zur Sicherheit zusätzlich die Einstellung für Kompression, Schärfung, Sättigung und Kontrast überprüfen. Es kann auch nicht schaden, von Zeit zu Zeit die Uhrzeit zu kontrollieren. Das ist besonders wichtig, wenn Sie Geotagging betreiben wollen.

Danach entweder
Schritt 2a – Raumwirkung ("Perspektive")
Wählen Sie zuerst die Brennweite nach der von Ihnen gewünschten Raumwirkung (Weitwinkel -> tiefe räumlichkeit / Tele -> verdichtet). Dann entscheiden Sie sich für den Standort anhand der gewünschten Wiedergabegröße Ihres Motivs und des gewünschten Bildausschnittes. Scharf stellen.

Oder
Schritt 2b – Standort ("Perspektive")
Wählen Sie den Standort nach dem gewünschtem Verhältnis der jeweiligen Vordergrunddetails zum Hintergrund sowie der gewünschten Größe des Vorder- bzw. des Hintergrundmotivs. Kurzer Abstand betont den Vordergrund, großer Abstand holt den Hintergrund mit ins Boot. Mit der Brennweite legen Sie anschließend den gewünschten Bildausschnitt fest. Scharf stellen.

Danach entweder
Schritt 3a – Zeit und Blende
Legen Sie die Belichtungszeit nach der von Ihnen gewünschten Art der Bewegungsdarstellung fest.(Berücksichtigen Sie auch die Verwacklungsgefahr!) Mit der Belichtungsmessung stellen Sie die dazu passende Blende ein. Wenn die sich ergebende Blende Ihnen nicht passt (wegen der damit verbundenen Schärfentiefe ), müssen Sie

  • die Filmempfindlichkeit anpassen
  • und/oder das Motiv stärker beleuchten
  • bzw. und/oder einen Graufilter verwenden.

Oder
Schritt 3b – Blende und Zeit
Legen Sie die Blende nach der von Ihnen gewünschten Ausdehnung der Schärfentiefe fest. Mit der Belichtungsmessung stellen Sie die dazu passende Belichtungszeit ein. Wenn diese Belichtungszeit Ihnen nicht passt (wegen der damit verbundenen Bewegungsdarstellung oder Verwacklungsgefahr), müssen Sie

  • die Filmempfindlichkeit anpassen
  • und/oder das Motiv stärker beleuchten
  • bzw. und/oder einen Graufilter verwenden.

Zum Abschluss
Wenn die Situation es zulässt können Sie nun erst noch eine Testaufnahme machen und das Histogramm und die Clippinganzeige zur Beurteilung verwenden und dann, soweit nötig, die Belichtungswerte für eine weitere Aufnahme korrigieren.

Das liest sich jetzt sehr aufwendig und umständlich. Mancher vermutet (und überprüft es leider nicht in der Praxis), das man so eine Viertelstunde bis zum Bild brauchen würde.
Aber in der Praxis ist das mit etwas Üben ruck-zuck gemacht. Es ist ähnlich wie mit dem Autofahren, mit etwas Übung machen Sie das dann sehr schnell und vieles gleichzeitig.


Belichtungsreihe, von RAW umgewandelt. Die Aufnahme mit Blende 16 und 1/125 entspricht den "richtigen" Werten. Von dieser Aufnahme ausgehend sind die Abstufungen der anderen Bilder in beide Richtungen ganz gut differenziert.


Die gleiche Belichtungsreihe, nun aber so umgewandelt, dass das eigentlich um zwei Blenden zu dunkle Bild richtig wiedergegeben wird. Dadurch wird die Auswirkung einer Unterbelichtung um zwei Blendenstufen mit anschließender Korrektur in der Bildbearbeitung simuliert. Die Differenzierung ist etwas schlechter.


Die gleiche Belichtungsreihe, nun aber so umgewandelt, dass das ursprünglich um zwei Blenden zu helle Bild richtig wiedergegeben wird. Dadurch wird die Auswirkung einer Überbelichtung um zwei Blendenstufen mit anschließender Korrektur in der Bildbearbeitung simuliert. Die Differenzierung speziell bei den helleren Bildern ist schlechter.



Aufgaben
Zu dem Themenbereich "Belichtung " finden Sie weiter hinten im Kapitel "Tipps - Die Testaufgabe" Aufgaben, um das Gelesene in die Praxis umzusetzen. Speziell die Aufgaben 1 und 2 zur Belichtungsmessung sowie die Aufgaben 3, 6 und 7 zur Schärfentiefe, Verwacklung und Bewegungsdarstellung sollten Sie am besten direkt ausprobieren.

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