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Über die Jahre haben tausende von Fotoamateuren in meinen Kursen live und vor Ort das Fotografieren gelernt. Und viele davon bekamen zu Anfang einen Kurs als (Weihnachts-) Geschenk.

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Mein Fotokurs für Anfänger ist ideal für Hobbyfotografen, die endlich ihre Kamera verstehen wollen.
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Fotografieren lernen: Wie funktioniert eine Kamera?

Die Kamera
Analoge Kameras / Filmformate

Kurzfassung

Einige der verschiedenen Filmformate:

  • Minox
  • Disk
  • Pocket
  • APS
  • Kleinbild
  • Mittelformat
  • Großbild
  • Großes Filmformat geht mit unhandlichen Kameras und meist umständlicher Bedienung einher. Es bedeutet in der Regel aber hohe Bildqualität, jedoch auch hohe Preise für Kamera und Film und Weiterverarbeitung.

    Ausführlich:

    Generelle Überlegungen


    Die erreichbare Bildqualität ist direkt abhängig von der Größe des belichteten Films. Auf ein großes Bildformat passen eben mehr Informationen.
    Ein großes Negativ muss auch nicht so stark vergrößert werden wie ein kleines, deshalb werden auch die Fehler (das Korn beispielsweise) des großen Negativs nicht so stark vergrößert wie die Fehler des kleinen Negativs.
    Andererseits braucht man für große Negative auch größere Kameras, die naturbedingt viel unhandlicher sind. Und die Kosten für das Material und oft auch für die Kamera sind bei großen Formaten höher.
    In der Regel geht man deshalb einen Kompromiss ein. Und für die meisten heißt dieser Kompromiss Kleinbildkamera . Dieser Typ Kamera kann sehr klein sein, es gibt für die unterschiedlichsten Anwendungen Sonderformen, und die Größe des Negativs (oder Dias ) lässt immer noch qualitativ hochwertige Vergrößerungen zu. Die Kleinbildkamera , ideal für den fotografischen „Normalverbraucher“, dominiert die analoge Fotografie und ist quasi der Fotoapparat schlechthin, aber trotzdem haben auch andere Formate, gerade für fotografische Spezialgebiete, eine große Bedeutung. Und nun zu einer Auswahl der Filmtypen, der Größe nach geordnet:

    Minox

    Spionagkamera Minox
    Die klassische "Spionage"-Kamera, eine Minox. Die Kette im Vordergrund dient zur richtigen Einstellung unterschiedlicher Abstände zur Reproduktion von Dokumenten. Für unterschiedliche Papiergrößen gibt es in der Kette "Knoten".
    Spezialformat für eine Kleinstkamera. Es hat eigentlich nur dann Sinn, dieses Format einzusetzen, wenn man unbedingt darauf angewiesen ist, eine winzige Kamera einzusetzen. Oder wenn man Liebhaber dieser Kamera ist. Die Größe der Negative beträgt 8 mm x 11 mm. Liebhaber können mit dieser Kamera durchaus Bilder machen, die sich, in einem eingeschränkten Rahmen vergrößert, auch von der technischen Seite her sehen lassen können. Das erfordert aber hohe Präzision bei der Weiterverarbeitung.

    Disk

    Anfang der 80er Jahre wurde von Kodak in einem Alleingang das Disk-Format am Fotomarkt eingeführt. Ein runde Scheibe trug die Negative, die in ihrer Größe etwa den Minox-Negativen entsprachen. Die Kameras waren sehr schmal und flach. Das ganze Verfahren hat aber nicht überlebt, die Negative waren zu klein, die Qualität zu schlecht.

    Pocket

    Das Pocketsystem ist eine Entwicklung der frühen siebziger Jahre. Man wollte einfach zu bedienende Kameras bauen. Insbesondere der Filmwechsel sollte erleichtert werden, deshalb packte man den Film in eine Kassette, in der er bis zu seiner Entwicklung bleiben konnte. Die Negative waren klein (12 x 17 mm)und dementsprechend waren auch die Ergebnisse nicht umwerfend.
    Aber über einige Jahre hielt sich dieser Kameratyp gerade auch im „Knipserbereich“. Und es gab sogar recht hochwertige Modelle bis hin zu Spiegelreflexsystemen fürs Pocketformat.

    APS

    Anfang 1996 wurde das Advanced Photo System auf dem Markt eingeführt. Es hat kleinere Negative (als Kleinbild). Dieser „System“-bedingte Nachteil soll allerdings nach Angaben der Fotoindustrie durch einige Vorteile wieder aufgehoben werden.
    Ich konnte damals trotzdem von diesem Format, außer in Sonderfällen, nur abraten. Die mit dem Format und der speziellen Verpackung verbundenen Vorteile wurden durch das kleine Negativformat (40 Prozent weniger als Kleinbild!) und den damit verbundenen Qualitätsverlust mehr als aufgehoben. (Siehe auch: Notiz zu APS.
    Heutzutage dürfte es schwierig werden, überhaupt noch APS Filme zu kaufen. Im Bereich der Digitalkameras dagegen ist die Abmessung des APS Negatives (APS-C) eine übliche Sensorgröße, die viele digitale Spiegelreflex- und Systemkameras aufweisen.
    Deshalb hier ein deutlicher Hinweis: in Digitalistan ist die Unterscheidung in "Gut" und "Schlecht" deutlich komplizierter und hängt viel stärker von den jeweiligen Umständen ab. Meine Einschätzungen oben und unter der verlinkten Seite zu APS gilt ausdrücklich nur für analoge Kameras und nicht für das Sensorformat APS.

    Kleinbild


    Das Kleinbildformat ist das erfolgreichste und bekannteste Filmformat. Die Negative sind in der Regel 24 x 36 mm groß und erlauben heutzutage qualitativ sehr hochwertige Vergrößerungen. Es gibt eine Vielzahl von Kleinbildkameratypen für die unterschiedlichsten Aufgaben. Einen Anwendungszweck zu finden, für den es nicht eine Kleinbildkamera und/oder das entsprechende Zubehör gibt, dürfte schwierig sein.
    Kleinbildfilm wird gelegentlich als "135er" bezeichnet. So steht auf vielen Packungen z. B.: "135/36"". Dann handelt es sich um einen Kleinbildfilm mit 36 Aufnahmen. Einer mit 24 Aufnahmen ist dann ein 135/24. Und einer mit 12 ist ein, wer hätte es gedacht, 135/12.

    Auf den gleichen Film wie normale Kleinbildkameras fotografieren übrigens auch die sogenannten Halbformatkameras. Die Bilder liegen bei diesen aber im Hochformat mit 18 x 24 mm auf dem Film. Dadurch gehen doppelt so viele Bilder (mit geringerer Qualität) auf einen Film.

    Halbformatkamera Canon Dial 35
    Motorisierte" Halbformatkamera Canon Dial 35 (auch unter Bell & Howell" erhältlich"). Diese Kamera wird mit der rechten Hand so gehalten, dass die der Daumen auf der Rückseite liegt, die kleineren Finger das Gehäuse und die Kurbel zum Aufziehen des Federantriebs umfassen und der Zeigefinger auf dem Auslöser (links knapp unterhalb der Gehäusemitte) liegt.
    Dadurch läuft der Film von oben nach und unten und es werden in dieser "natürlichen" Haltung standardmässig Querformatbilder aufgenommen.

    Durch die große Verbreitung und Bekanntheit des Kleinbildfilms wird dieses Format bei den Digitalkameras oft als Maß herangezogen. Ist der Sensor der Digitalkamera so groß wie ein Kleinbildnegativ, spricht man von einer Vollformatkamera. Ist er kleiner, so handelt es sich um eine Kamera mit „Crop“-Sensor . Das Verhältnis der Sensorgröße zur Größe des Kleinbildnegativs wird als Maß zu Berechnung der gefühlten“Brennweite herangezogen. Mehr dazu weiter hinten im Fotolehrgang.

    Mittelformat

    Mittelformatkameras gibt es für viele unterschiedliche Filmformate. Allen gemeinsam ist, dass sie auf einem 60 mm breiten Film (auch Rollfilm genannt) basieren. Die eine Bildseite ist somit immer 60 mm (exakt ist sie etwas kleiner, nämlich 56 mm) lang. Die andere Seite kann dagegen 45 mm (beim kleinen Mittelformat, dann liegen die Bilder im Hochformat auf dem Film) oder auch 17 cm (bei einigen Panoramakameras ) lang sein. In beiden Fällen wird aber auf den gleichen Typ Rollfilm fotografiert.

    Mittelformatkamera Mamiya C330
    Mittelformatkamera. Solche zweiäugigen Modelle bezeichnet man auch geren als "Rolleityp", da die Rolleiflex wohl die bekannteste Vertreterin dieser Art war. Diese Mamiya C33o zeichnet sich durch Wechselobjektive aus. Dabei werden das obere Sucher- und das untere Aufnahmeobjektiv auf einer Platte gewechselt.
    Es gibt zwei unterschiedliche Sorten dieses Films. Die eine, genannt Typ 120, ist die Standardstückelung und erlaubt 12 Bilder in der Größe 6 x 6 (oder entsprechend viele eines anderen Formats). Die andere Stückelung, die aber nicht alle Mittelformatkameras verwenden können, ist der Filmtyp 220, der 24 Bildern im Format 6 x 6 Platz bietet. Mittelformatkameras gibt es sowohl als klassische Sucherkameras als auch als Spiegelreflexausführung.
    Die typische Mittelformatkamera ist der Hasselbladtyp, eine einäugige Mittelformatkamera, die eigentlich nur aus einer Kiste besteht. In der Kiste ist der Spiegel, oben ist die Mattscheibe. An der einen Seite der Kiste kann man ein Objektiv anbringen, an der anderen Seite das Filmmagazin. (Oder in der digitalen Variante das spezielle Rückteil.)
    Dieser Typ ist recht vielseitig, deshalb wird er im Profibereich häufig genutzt. Wichtig ist aber auch die große Auswahl an Zubehör, wie zum Beispiel Polaroidrückteil oder Prismensucher.


    Der Blick durch den Lichtschacht ist gerade auch für Aufnahmen aus Bodennähe optimal. Heutzutage kann man dazu natürlich auch, so wie bei diesem Bild geschehen, das klappbare Display der Kompakt-Digitalkamera nutzen.

    Eine andere klassische Bauform für Mittelformatkameras ist die „Zweiäugige“. Hierbei handelt es sich um eine Sucherkamera, deren Sucherbild aber über einen Spiegel umgelenkt auf einer Mattscheibe entsteht. Bei dieser Bauweise handelt es sich aber trotz des Spiegels um eine Art Sucherkamera; daher tauchen bei diesem Typ auch ähnliche Probleme, wie z. B. der Parallaxenfehler, auf.

    Einäugige Mittelformatkamera



    Zweiäugige Mittelformatkamera

    Einige dieser Kameras erlauben einen Objektivwechsel . Dabei wird nicht nur das untere Aufnahmeobjektiv, sondern auch gleichzeitig das Sucherobjektiv gewechselt. Der Sucher zeigt bei diesen Kameras wie bei einer einäugigen Spiegelreflexkamera immer ein der Aufnahmebrennweite entsprechendes Bild.

    Großbild

    Großformat- oder Fachkameras haben viele Nachteile. So sind sie teuer, unhandlich, schwerfällig. Aber die Negative sind wegen ihrer Größe über jeden Zweifel an der Qualität erhaben. Doch nicht nur wegen der Negativgröße, sondern vor allem aufgrund der Verstellmöglichkeiten, die diese Kameras bieten, kann man mit Ihnen Bilder machen, die anders (heutzutage noch) undenkbar wären.

    Ungeshiftet, nur der Stängel kommt aufs Bild. Der blaue Bereich zeigt den Bildausschnitt (Bildwinkel), den das Objektiv abbilden kann. Der grüne Bereich zeigt den Ausschnitt des möglichen Bildwinkels, den der Film sieht.
    Geshiftet, ohne die Kamera zu neigen, kommt die Blüte aufs Bild. Der grüne „gesehene“ Bereich wird innerhalb des blauen Bildwinkels verschob

    Großformatkameras sind häufig extrem flexibel, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Die Vorderseite mit dem Objektiv und die Rückseite mit der Mattscheibe und dem Film oder dem digitalen Sensor sind durch einen flexiblen Balgen miteinander verbunden. Während bei normalen Kameras das Gehäuse starr ist und nur die Fokussierbewegung des Objektivs möglich ist, kann bei Fachkameras das Gehäuse in sich bewegt werden. Sowohl ein Shiften (Verschieben) als auch ein Tilten (Neigen) ist bei den meisten Großformatkameras möglich.

    Je nach Art der Verbindung zwischen Vorderseite (Objektivstandarte) und Rückseite (Filmstandarte) sind die Verstellmöglichkeiten mehr oder weniger stark eingeschränkt. Eine Kamera auf optischer Bank ist flexibler als eine Laufbodenkamera . Auch für diese Großformatkameras gibt es spezielle (meist sehr teure) digitale Rückteile.

    Spionagkamera Minox
    Planfilmkassette für das gebräuchliche 4/5" Filmformat. Der Schieber ist teilweise heraus gezogen, ungefähr ein halbes Filmblatt liegt frei. Als Größenmaßstab dienen ein Kleinbild- und ein Rollfilm.

    Sondergrößen

    Im Laufe der Geschichte der Fotografie tauchten noch viele weitere Formate auf. Einige Firmen entwickeln auch immer mal wieder ein neues Filmformat, so etwa Polaroid (und später Fuji) für die verschiedenen Sofortbildfilme.
    Es entstanden zum Teil sehr spezielle Filme für relativ begrenzte Anwendungen,z.B. analoge 3-D Kameras, wie zuletzt die "Nimslo" in den frühen 80igern des letzten Jahrhunderts.
    Diese Formate erlangten jedoch nur in seltenen Fällen eine größere Verbreitung und dauerhafte Verwendung, deshalb gehe ich hier nicht weiter darauf ein.
    Im Bereich der digitalen Fotografie ist die Vielfalt der unterschiedlichen Formate (da dann: Sensorformate) vermutlich noch viel größer.