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Seit mittlerweile über 20 Jahren arbeite ich an meinem "Fotolehrgang im Internet", schreibe verschiedene Foto-Lehrbücher und andere Texte zur Fotografie und noch ein wenig länger bin ich auch erfolgreich als Fotolehrer tätig. Über die Jahre haben tausende von Fotoamateuren in meinen Kursen live und vor Ort das Fotografieren gelernt. Und viele davon bekamen zu Anfang einen Kurs als (Weihnachts-) Geschenk.
Du suchst selber gerade ein Geschenk für einen Fotoamateur? Mach' es doch wie viele vor Dir und verschenke statt Kameras und Zubehör doch lieber fundiertes Wissen!
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Im Folgenden werden Sie nur einige allgemeine Überlegungen und Hinweise zum Thema Filtern lesen. Welchen Filter Sie nun unbedingt brauchen und worauf Sie getrost verzichten können, müssen Sie selbst entscheiden. Einige Hinweise können Sie den entsprechenden Veröffentlichungen der Hersteller entnehmen. Diese sollte Ihr Fotohändler eigentlich zur Verfügung stellen können. Andernfalls müssen Sie sich an die Hersteller direkt wenden.
Wenn es um Filter geht, fangen wir am besten mit den wohl am meisten eingesetzten Filtern an, den sogenannten Schutzfiltern. Diese werden vom Handel gerne verkauft, sind aber nicht unbedingt sinnvoll. Ich erlebe immer wieder (speziell in Foren im Internet u. a.) Diskussionen um das Thema "Schutzfilter vs. Streulichtblende", zum Teil artet das in recht heftige Auseinandersetzungen aus. Um Ihnen bei der Entscheidung zu helfen, hier ein paar Überlegungen. Natürlich lässt sich, egal ob man die Streulichtblende als mechanischen Schutz des Frontglases für ausreichend hält oder den Schutz filter (UV-, Skylight-, Was-auch-immer- oder Klarglasfilter) favorisiert, alles mögliche an Situationen herbeikonstruieren, die nur mit dem jeweiligen Favoriten zu bestehen wären. Denn gegen mache Belastungen sind diese Hilfsmittel machtlos. Als Argument für den Schutzfilter werden dann oft Situationen mit frei durch die Gegend fliegendem Matsch,Gischt, Steinchen etc. angeführt. Solche Situationen gibt es natürlich wirklich, zum Beispiel hinter der Startlinie beim Motocross oder Ähnlichem. Aber mal ganz ehrlich, wenn da Steinchen und Dreck mit hoher, das Frontglas gefährdender Wucht durch die Gegend fliegen, würde ich mir vor allem um meine Augen Gedanken machen. Im Gegensatz zum Frontglas des Objektivs, das sich austauschen lässt, sind meine Augen ja nicht so einfach zu ersetzen. Solange ich keine Schutzbrille für meine Augen aufsetze, kann ich wohl auch auf die Schutzbrille fürs Objektiv verzichten. (Erst recht wenn dieses gegen Material, das von außerhalb des Blickwinkels des Objektivs kommt, durch eine Streulichtblende geschützt ist). Kinderfinger- und Hundenasenabdrücke auf dem Objektiv sind natürlich auch ärgerlich, aber sie stellen meist keine mechanische Gefahr für das Frontglas dar. Und auch hiergegen hilft zumindest teilweise die Streulichtblende. Die Streulichtblende stört so gut wie nie. (Eine Ausnahme ist die bei sehr großen Streulichtblenden möglicherweise auftretende Abschattung eines in die Kamera eingebauten Blitzes.) Sie hilft aber in vielen Situationen, in denen Licht von außerhalb des Bildwinkels befindlichen Lichtquellen auf das Frontglas kommt und dann Kontrast und Farbsättigung reduzieren könnte. Besonders in den Schatten machen sich die Probleme durch das Streulicht bemerkbar. Hier noch einmal die Illustration aus dem vorherigen Kapitel.
Filterklassen Die Filter lassen sich entsprechend ihren Aufgaben und Einsatzgebieten in verschiedene Klassen einteilen. Diese Einteilung ist aber nicht hundertprozentig festgeschrieben, da sie nicht an dem Filter selber festgemacht wird, sondern von seinem Einsatz abhängt. So kann ein und derselbe Filter als Korrekturfilter, aber auch als der Wahrnehmung von Farben durch uns Menschen eingesetzt werden.
Richtigstellung Die Korrekturfilter dienen dazu, die Aufnahmen an das menschliche Wahrnehmungsvermögen anzupassen (oder an die Vorstellungskraft). Sie werden sowohl in der Farbfotografie eingesetzt, um z. B. den Farbstich, der durch Kunstlichtbeleuchtung (wie Glühlampen oder Neonröhren, siehe auch Farbtemperatur im Glossar) herrührt, zu entfernen, als auch in der Schwarzweißfotografie. Hier dienen Filter in erster Linie dazu, die Wiedergabe der Farben in Grautönen dem natürlichen Empfinden für die richtige Helligkeit anzupassen. Der Schwarzweißfilm sieht, auch wenn er panchromatisch ist (also empfindlich für alle Farben), einige Farben heller, andere dagegen dunkler als wir Menschen. Das hat sowohl Gründe im Aufbau der Filme als auch in der Wahrnehmung von Farben durch uns Menschen. Wir nehmen zum Beispiel, wohl bedingt durch die Evolution, die Farbe Grün heller wahr. Der Schwarzweißfilm dagegen sieht Grün mehr oder weniger so hell, wie es tatsächlich ist. Um nun die Grautöne,die Grün im Foto darstellen, nicht zu dunkel werden zu lassen, setzt man Farbfilter ein. Mit einem Gelbfilter kann man das Grün in der Helligkeit anheben und gleichzeitig das Blau des Himmels etwas abdunkeln, so dass nicht nur die Wiesen leuchten, sondern auch die weißen Wölkchen heller wirken vor dem nun dunkleren blauen Himmel. Eine Randgruppe der Korrekturfilter sind die Verlaufsfilter, mit denen man bestimmte Bereiche der Aufnahme im Verhältnis zum Rest einfärben oder abdunkeln kann. So ein Verlaufsfilter ist in der Digitalfotografie eine große Hilfe beim Kampf gegen das Clipping , da er bei Landschaftsmotiven mit hohem Kontrastumfang den hellen Himmel abdunkeln kann, ohne die anderen Bereiche des Bildes zu beeinflussen.
Effekthascherei Eine andere Klasse der Filter sind die Effektfilter. Mit ihnen kann man zum Beispiel einen Teil des Motivs mehrfach aufs Bild zaubern oder Lichtquellen mit Regenbogen oder Sternchen verschönern. Andere Effektfilter lassen nur den zentralen Bereich der Aufnahme scharf erscheinen, oder man kann mit ihnen sowohl sehr nahe als auch sehr ferne Objekte auch mit geringer Schärfentiefe scharf wiedergeben. Experimentierfreudige Fotografen können auch ohne teuer Filter einige Effekte nutzen. Sie es ,dass einfache "Cellophan"-Folie vors Objektive gehalten wird, oder dünne teiltransparente Gewebe wie Damen-Strumpfhosen über das Objektiv gespannt werden. Beliebt ist auch Vaseline, die im äußeren Bereich auf einen "Schutzfilter" aufgetragen dem Bild einen träumerischen Look gibt. Probieren Sie es einfach aus.
Mischformen Einige Filter kann man nicht so ohne weiteres einer der beiden Gruppen zuordnen. Polfilter sind dafür ein Beispiel. Sie korrigieren und reduzieren Reflexionen, ergeben aber auch, je nach Einstellung, bis zum Effekt verstärkte Farben.
Anwendung Filter werden sowohl als Einschraubfilter (zumeist aus Glas) als auch als Systemfilter (meist als Folie) angeboten. Beide Bauweisen haben Vor- und Nachteile. Glasfilter werden, wenn Sie mehrere brauchen, schnell recht teuer. Die Systemfilter allerdings benötigen einen speziellen Halter, dessen Anschaffung sich nicht rechnet, wenn Sie nur einige wenige Filter brauchen. Systemfilter sind in der Regel gegen Beschädigungen der Oberfläche empfindlicher als Einschraubfilter . Einschraubfilter sind immer nur für einen Durchmesser des Filtergewindes nutzbar. Wenn Ihre Objektive unterschiedliche Gewindedurchmesser haben, brauchen Sie mehrere Filtersätze oder Reduzierringe, um die großen Filter auch auf die kleinen Gewinde zu schrauben. (Umgekehrt ergibt es keinen Sinn, es können Vignettierungen auftreten, die man, gerade bei Offenblendenmessung mit einer Spiegelreflexkamera, oft erst auf dem fertigen, mit stärker geschlossener Blende fotografierten Bild sieht.)
Vorsicht bei Weitwinkelobjektiven. Es kann beim Einsatz von Reduzierringen oder, wenn Sie mehrere Filter auf einmal einsetzen, zu Vignettierungen kommen, weil die Filter nach vorne ins Bild wandern. Die Filter sind dann auch noch anfälliger für Streulicht. Es gibt für diesen Zweck besonders schlanke (Slim-)Filter.
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